Glossar

Fachbegriffe leicht erklärt

Übereinanderdruck overlap print: Übereinanderliegen der Rasterpunkte beim Zusammendruck der Prozessdruckfarben. Übereinstimmung consistency, match: Resultat eines Farbvergleichs ohne erkenn-/messbare Abweichung. 

Überstrahlung blooming: Verschwimmen der fotografierten Objektkonturen oder extreme Farbabweichungen aufgrund der Überbelichtung durch eine zu hohe Lichtmenge; ein Grund des Austauschs von CCD- gegen CMOS-Sensoren bei der Digitalfotografie.

UCA, Unterfarbenzugabe under-color addition: siehe Buntfarbenaddition

UCR, under-color removal siehe Unterfarbenrucknahme

UCS, uniform chromaticity scale siehe CIELUV

Ulbrichtsche Kugel Ulbricht [integrating] sphere: siehe Kugelkopf-Spektralfotometer

Umfeld surround[ing] field: Farbfläche und weitere Umgebung, die sich um den zu beurteilenden Farbreiz (Infeld) befindet. Das U. beeinflust Farbvergleiche extrem und sollte deshalb neutralgrau gehalten werden.

Umkehrung, Invertieren inversion: Umwandeln der Farbdaten eines Positivbildes in ein Negativbild.

Umstimmung adaptation: siehe Adaptation

unbunt achromatic: siehe achromatisch

Unbuntaufbau achromatic composition/color separation: Farbauszugsverfahren, das auf die Verringerung der Gesamtfarbbedeckung zielt, um Trocknungsverzögerungen zu vermeiden, ohne dabei Zeichnungsverluste hinnehmen zu müssen. Die Farbauszüge erreichen jeden Farbort durch Mischen von maximal zwei Buntfarben (C + M, C + Y oder Y + M) und Schwarz (+K). Der Effekt wird durch Rücknahme zweier Buntfarben zugunsten von K in den Tiefen und/oder im Verschwärzlichungsbereich ihrer Komplementärfarben (Komplementärfarbenrücknahme CCR) erzielt; Defizite in Brillanz und Zeichnung können durch Buntfarbenaddition UCA kompensiert werden.

Unbuntpunkt neutral point, origo, illuminant locus: Weißpunkt einer Lichtart (auch am Monitor), bei Beleuchtung einer weißen Papierfläche auch das Papierweiß.

Unterfarbenrücknahme under color removal, UCR: modifizierter Buntaufbau, bei dem die an den Bildtiefen (Dreiviertel- bis Volltöne) gemeinsam beteiligten CMY-Anteile (Tertiärfarben) durch ein „kurzes Schwarz“ ersetzt werden. Zweck ist das Reduzieren der Gesamtfarbbedeckung deutlich unter 400%, um Trocknungs- und Nass-in-nass-Farbannahme-Probleme zu vermeiden. Wenn diese Reduzierung auf alle Bereiche des Dreifarbengraus ausgedehnt wird, handelt es sich um Graustabilisierung (GCR) mit einem „langen Schwarz“. Die Übergänge zu GCR sind fließend: leichtes, mittleres und starkes UCR mit dem Maximum GCR, gekennzeichnet durch zunehmende „Länge“ des Zeichnungsschwarz’ bis hin zum eventuellen Wegfall einer der Prozessfarben, wenn diese nur Beiträge in der Nähe der Grauachse leistet. Optimale UCR- und GCR-Einstellungen sind auch in hochwertigen ICC-Druckbedingungsprofilen und DeviceLink-Profilen verankert, wie sie beispielsweise von basICColor unter www.colormanagement.org frei zur Verfügung gestellt werden.

Universelle Farbsprache UCL, Universal Color Language: von K. L. Kelly 1965 eingeführte und 1976 verbesserte Verständigungsbasis über Farbennamen, zusammengefasst in einem Wörterbuch; darin unter anderem Begriffe wie lebhaft (bright), blass (pale), kräftig (strong).

Unternehmensfarbe corporate/CI color: Farbnuance, die als Bestandteil der Corporate Identity in Logos, Schriftzügen und Farbflächen kommuniziert wird und drucktechnisch entweder als Schmuckfarbe, Sonderfarbe oder CMYK-Separation umgesetzt wird; Schützbar als Farbmarke oder Patent; Beispiele zu Farbenordnungssystemen: ADAC: „Rapsgelb“ RAL 1021; Aral: blauer Fond HKS 47; Deutsche Telekom: „Telemagenta“ Pantone Rhodamine Red U; Ferrari-Rot: Hexadezimalcode FF1C00 bzw. Lackiercode 35478; Beispiele für patentierte Farbmarken: Beiersdorf: Nivea-Blau; Coca-Cola: CC-Red, CC-Light-Red; Kraft Foods: Milka-Lila.

UV-Sperrfilter UV-cut: Filter in Farbmessgeräten, der den UV-Anteil aus dem eingestrahlten Messlicht herausfiltert; Anwendung: Vergleich zu Messungen mit UV-Anteil zwecks Bewertung optischer Aufheller in Papieren und Druck farben. 

UV-Härtung UV curing: Anwendung des kurzwelligen unsichtbaren Bereich der optischen Strahlung für die Trocknung von Druckfarben Tinten und Lacken (Aushärtung der Schichten); UV-C (280 bis 100 nm) startet die radikalisch bzw. kationisch induzierte Vernetzungsreaktion durch Aufspalten der Fotoiniatoren, UV-B (315 bis 280 nm) erhält die radikalische Polymerisation aufrecht, UV-A (380 bis 315 nm) durchdringt dicke Schichten. UV-Farben werden bevorzugt auf glatte, nichtsaugende Oberflächen (Kunststoffe, metallisierte Substrate) gedruckt und sind in allen Druckverfahren verfügbar, besonders im Druck von Verpackungen (Faltschachteln, Folien), Etiketten (selbstklebend, In-mould-Labels), Plastikkarten uvm.